Unser Apfelweinfest 2014

 

Ein Wochenende im Zeichen des Apfels [Quelle: Maintaler Tagesanzeiger 28.7.2014]

Jeder Baum hat eine Geschichte. Und Matthias Haardt kann sie erzählen. Denn der Hochstädter  kennt die Biographie der Bäume auf den beiden Grundstücken des Obst- und Gartenbauverein (OGV) Hochstadt, als wären es enge Familienmitglieder: Kein Wunder, schließlich hat er die „Geburt“ etwa der beiden jungen Pfirsichbäumchen nicht nur miterlebt, sondern vom Kern an auf die Wege gebracht. Und wo ließe sich besser über Aufzucht, Schnitt und Pflege von Obstbäumen fachsimpeln, aber auch das Produkt der mühevollen Arbeit genießen, als beim Apfelweinfest des OGV Hochstadt ?

Das Vereinsgelände an der Grohschlag-Hohl  ist ein wunderbares Fleckchen, um dem Trubel des Alltags, aber auch den sommerlichen Temperaturen für einige Zeit zu entfliehen. Herrlich lässt es sich im Schatten der Apfelbäume sitzen und dem Zwitschern der Vögel  lauschen – weil die Gesangstalente hier tatsächlich noch zu Wort kommen. „Wir verzichten bewusst auf Musik“, sagt der erste Vorsitzende des OGV Hochstadt, Matthias Haardt. Das dreitägige Apfelweinfest, das am Freitagabend mit einem Dämmerschoppen startete, soll einen Austausch ermöglichen – ohne, dass man sich über den Tisch hinweg anschreien muss. Und so wirbelten vor allem am Samstagabend viele bunte Gesprächsfetzen durch die Luft, als sämtliche Sitzmöglichen belegt waren.

„Das Wetter hat wunderbar mitgespielt. Bis in die Nacht hinein war es angenehm warm“, so Matthias Haardt. Da ließ es sich herrlich verweilen – bis in die frühen Morgenstunden. Für die Bewirtung der Gäste sorgten die OGV-Mitglieder mit saftigen Steaks vom Grill, knusprigen Bratwürstchen, deftigem Handkäse und Schmalzbrot sowie Getränken – allen voran der Apfelwein. „Natürlich aus eigener Herstellung“, fügt Matthias Haardt hinzu. Auch selbstgemachter Apfelschnaps und Pfirsichlimes mit einem intensiven fruchtigen Aroma wurden ausgeschenkt.

Wenn er an die diesjährige Ernte denkt, dann schüttelt der OGV-Vorsitzende etwas betrübt den Kopf und deutet auf die umstehenden Bäume auf dem Vereinsgelände. Dunkelgrünes Blattwerk schmückt die Apfelbäume, aber dazwischen lassen sich keine oder kaum Früchte entdecken. „Es war eine durchwachsene Saison. Anfang des Jahres haben uns Schädlinge ziemlich zu schaffen gemacht“, erklärt er. Hinz komme, das die Lage des Areals durch die Nähe zum Wald nicht optimal sei – zu feucht und zu wenig sonnig. Nicht die besten Bedingungen für Obstbäume, wie er erklärt. Sorge um Apfelweinnachschub für das Fest im kommenden Jahr braucht aber dennoch niemand zu haben. „Wir erhalten Obst zum Keltern von einem weiteren Vereinsgrundstück und von Apfelbäumen, deren Besitzer selbst nicht ernten können oder wollen“, beruhigt er.

Den wertvollsten Tipp, den er Obstbaumbesitzern für ein gesundes Wachstum und eine reiche Ernte geben kann, ist eine gute Pflege: „Die Bäume müssen regelmäßig geschnitten und dabei alte Triebe entfernt werden, damit die Baumkrone luftig bleibt“, erklärt er. Vernachlässigte Bäume verwucherten mit der Zeit, die Äpfel werden dann kleiner und weniger süß. „Doch gerade diese Süße braucht man für den Gärungsprozess“, erläutert Matthias Haardt. Bei der Sortenwahl setzt der OGV-Vorsitzende auf „eine gute Mischung“ –damit der goldgelbe Äppelwoi auch im nächsten Jahr wieder frisch und fruchtig ins Gerippte fließt.

 


 

Unser Team an der Ausgabe

 

an der Kasse Matthias Haardt (li.) mit unserem Schriftführer

 

 

 

am frühen Abend

 

und am späten

 

und mitten drin